Eine neue Ansicht

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Die Arbeit als Peer Researcher im MIMY-Projekt war eine der wichtigsten Erfahrungen, die ich in Deutschland gesammelt habe. Das Projekt ist meiner Meinung nach sehr sinnvoll. Es beleuchtet ein wichtiges Problem junger Migranten in Europa. Es war für mich persönlich und beruflich eine großartige Gelegenheit, ein Teil des Projekts zu sein.

Auf beruflicher Ebene konnte ich durch die Mitarbeit im MIMY-Projekt nicht nur mein erworbenes theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen, sondern auch meine Erfahrungen und mein persönliches Fachwissen anwenden. Auf persönlicher Ebene habe ich aus den Interviews, die ich Im Rahmen des Projekts durchgeführt habe, sehr viel gelernt. Es hat meine Beobachtungsgabe geschärft und mich befähigt, schnell mit Menschen in Kontakt zu kommen. Es war auch ein Trost, dass ich Leute getroffen habe, die ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht haben.

Durch die Interviews habe ich viele junge Leute kennengelernt. Aufgefallen sind mir unter anderem die unterschiedlichen Erfahrungen, die junge Migranten in Deutschland, insbesondere auch in Dortmund, gemacht haben. Es war sehr deutlich, dass einige von ihnen Schwierigkeiten hatten, sich in die deutsche Gesellschaft zu integrieren, während andere innerhalb kürzester Zeit beeindruckende Erfolge erzielten. Der Grund für die unterschiedlichen Erfahrungen war meiner Meinung nach in beiden Fällen das Sprachniveau, das die Leute während ihres Aufenthalts in Deutschland erworben haben. Es ist bekannt, dass die Integrationsfähigkeit eines Menschen in einem neuen Land abnimmt, wenn er die Sprache nicht richtig spricht. Dies führt zu Schwierigkeiten, die Kultur des Landes zu verstehen und mit den Menschen des Landes zu kommunizieren. Obwohl viele Jugendliche eine Sprachschule besuchten, fiel es ihnen schwer, fließend zu sprechen. Einer der jungen Menschen, die ich interviewt habe, sagte mir: „In der Sprachschule lernt man nichts".

Mich hat aber erstaunt, dass die jungen Migranten trotz der Schwierigkeiten ihr Bestes gegeben haben, um ein Teil der Gesellschaft zu sein. Eines der Interviews, die mich berührten, hatte ich mit einem Mädchen. Als sie anfing, über ihre Reise und ihr Leben in Deutschland zu sprechen, konnte sie nicht anders und fing an zu weinen. Es war ein sehr berührender und schwerer Moment für mich. Damals erinnerte ich mich an die ähnliche Reise, die ich persönlich durchgemacht hatte, und ich spürte die Nöte, die die jungen Einwanderer auf ihrem Weg erlebt haben und wie sich diese auf ihr Leben auswirken. Und die Probleme und Kulturschocks, die sie nach ihrer Ankunft in Deutschland erlebten. Ein weiteres Interview, das mich berührte, war ein junger Mann aus Syrien, dem es in kürzester Zeit gelungen ist, große Erfolge zu erzielen. Er hat zum Beispiel schon mehr als ein Buch in deutscher Sprache veröffentlicht. Das gelang ihm mit Geduld und Ausdauer. Während des Interviews sprach er über die Schwierigkeiten, mit denen er konfrontiert war und wie er durch das Schreiben von Kurzgeschichten die Realität, in der er lebte, verändern und beeindruckende Erfolge erzielen konnte.

The authorJoanna Deeb

This blog post was written by a Young Peer Researcher, who was recruited as a student assistant in 2021. The Peer Researchers with their own migration histories made a valuable contribution to the work carried out at ILS within the MIMY project research in Germany.